Autor: Carsten
Schwierigkeit:
Autor: Carsten
Schwierigkeit:
Fleischmann hat diese Lok auch mit Sound ab Werk im Angebot. Leider trifft das aber nicht auf alle Varianten zu, weswegen man selbst Hand anlegen muss. Dafür ist der Umbau nicht übermäßig schwer und dank des neuen MX649 verschwindet der Decoder komplett im Kessel, statt wie beim von Fleischmann verwendeten MX648 etwas herauszuschauen.
Für den Umbau muss die BR52 komplett zerlegt werden. Am besten trennt man zuerst Lok und Tender. Die Tenderdeichsel lässt sich lösen, indem man die Schraube auf der Unterseite des Tenders löst. Die Kabel sind für den Umbau eh zu kurz und können daher einfach durchgeschnitten werden. Die Feder ist nur eingehangen.
Anschließend kann die Lok auseinander gebaut werden. Der Kessel wird von der Schraube an der Unterseite vorn gehalten, löst man sie kann man ihn samt Umlauf vom Fahrgestell trennen. Der Umlauf ist mit zwei Rastnasen im Führerhaus angeklipst, man löst ihn am besten, indem man mit dem Fingernagel zwischen Führerhaus (schwarz) und Umlauf (rot) geht und etwas hebelt. Auch hier können störende Kabel einfach durchgeschnitten werden. Die kleine Halterung, an der die Feder eingehangen war und die Platine werden entfernt, wir brauchen sie nicht mehr.
Falls vorhanden wird nun der Mischvorwärmer vor dem Schlot und die Kesseltür samt Windleitblechen abgezogen. Falls ein drittes Spitzenlicht eingebaut ist, kann der Lichtleiter montiert bleiben. Es ist zwar sehr eng, aber man kann es trotzdem "rauszirkeln".
Der letzte Schritt bei der Lok ist das Entfernen des Gewichts. Wenn man den Kessel hochkant stellt, kann man mit einem Schraubendreher durchs Führerhaus gehen und mit leichten (!) Schlägen darauf das Gewicht herausklopfen.
Hier wird zuerst der Deckel samt Kohlenkasten abgenommen, dazu wird der Handlauf abgezogen. Schiebt man den Deckel nach vorn in Richtung Lok kann man ihn vorn abheben. Außerdem sind im hinteren Bereich zwei Rastnasen, diese sind leider schwieriger zu lösen. Mit etwas drücken und schieben geht es aber auch.
Die Innereien des Tenders sind etwas besser zu zerlegen. Der Motor wird lediglich von einer Metallspange gehalten, ist diese abgeklipst, kann er entnommen werden. Die Schraube auf der Unterseite des Tenders ist bereits entfernt, die Wanne wird nun noch von zwei Rastnasen im hinteren Bereich gehalten. Auch hier hilft nur etwas drücken und schieben. Jetzt noch die Schraube lösen, die die Platine hält und schon ist der Tender ausreichend zerlegt.
Auf der Unterseite der Platine hat Fleischmann mal wieder die für den Digitalbetrieb völlig bekloppte Schaltung mit Kondensatoren zwischen Gleis und Motoranschluss verbaut. Da auch der Kondensator zwischen den Motoranschlüssen etwas groß dimensioniert zu sein scheint, werden alle drei entfernt . Wer mag kann parallel zum Motor wieder einen kleineren Kondensator verbauen (ca. 10 - 20 nF). Ohne diese Maßnahme stören die Kondensatoren die Motorregelung und damit den Sound, der bei Zimo davon beeinflusst wird.
Kesselgewicht mit Schlitz für den Zimo MX649
Isolierung des Decodereinbauraums
Einbau des Kesselgewichts samt Decoder
Lautsprecher mit bearbeiteter Schallkapsel
Der MX649 findet seinen Platz im Kessel, dort wo auch der MX648 bei der Lok mit Werkssound sitzt. Dank der geringeren Größe passt der 649 komplett in den Kessel hinein. Dazu muss aber zuerst einmal ein Schlitz in das Kesselgewicht gefräst werden. Leider ist das Material ziemlich widerborstig, daher ist es ggf. einfacher zuerst mit einer Metallsäge zwei Schlitze zu sägen und das zu entfernende Stück mit einem Bohrer abzutrennen. So bin auch ich vorgegangen und habe dann nur noch die Seiten mit dem Fräser geglättet. Anschließend wird der Innenraum der Ausfräsung mit Isolierband ausgeklebt und an den Rändern passend beschnitten. Der Decoder sollte möglichst genau hineinpassen, also nicht zu fest und nicht zu lose sitzen. Achtet bitte darauf, dass ihr den Schlitz am richtigen Ende fräst und ihn so setzt, dass der Decoder hochkant im Kessel steht.
Im nächsten Schritt wird der Decoder eingesetzt. Da die Kabel relativ dick sind habe ich alle Litzen durch solche von Mayerhofer ersetzt. Aux 1 und Aux 2 sowie Plus habe ich als Kupferlackdraht für evtl. spätere Erweiterungen (z.B. für eine Triebwerksbeleuchtung) ausgeführt, da das aber optional ist, werde ich hier nicht weiter darauf eingehen.
Die Kabel für den Lautsprecher (und evtl. angeschlossene Kabel für die Zusatzausgänge) werden um den Decoder herumgeknickt und auf seiner Rückseite nach vorn geführt. Er kann jetzt ins Gewicht eingesetzt werden. Eine Fixierung ist nicht notwendig. Die Kabel durch den Kessel zu fädeln ist ohne Hilfsmittel sehr schwierig, man muss ein relativ kleines Loch in der Rückwand finden und treffen. Ich habe deshalb ein Stück Schrumpfschlauch durch den kompletten Kessel geschoben, die Kabel da hinein gefädelt und dann das Gewicht samt Decoder und Schrumpfschlauch hineingeschoben. Danach wird der Schrumpfschlauch abgezogen und alle Kabel sitzen da wo sie hingehören.
Jetzt ist der Lautsprecher an der Reihe. Fleischmann verbaut den LS12x8 in seinen Maschinen, aber wir wollen natürlich den bestmöglichen Klang. Also kommt der LS15x11 zum Einsatz. Dazu muss die Schallkapsel etwas geschwächt werden, sie muss zwischen die beiden Rastnasen fürs Führerhaus passen. Dazu wird sie eingespannt und an den schmalen Seiten abgefräst. Die beiden Ecken, die später oben liegen, sollten etwas abgeschrägt werden, sie stoßen sonst an die Fenstereinsätze und verhindern, dass das Führerhaus komplett einrasten kann. Der Lautsprecher selbst liegt vor den Rastnasen und passt problemlos rein. Er wird mit doppelseitigem Klebeband angeklebt, damit er im Fall der Fälle nochmal entfernt werden kann. Er findet seinen Platz auf dem Teil mit dem Umlauf, wie auf dem Bild zu sehen. Dort wird vor dem Aufkleben noch mit einem Skalpell die Rastnase der Platine entfernt, die den Lautsprecheranschluss verdeckt und beim Löten im Weg ist.
Als nächstes wird der Lautsprecher an den Decoder gelötet. Dazu sortiert man am besten zuerst die Kabel, alle die zum Tender gehen sollen werden durch die Aussparung im Feuerbüchsenteil des Umlaufs gezogen. Die beiden Lautsprecherkabel hingegen werden nach hinten gelegt und so abgelängt, dass man den Lautsprecher noch anlöten kann. Nachdem das gemacht ist, wird der Umlauf an den Kessel geklipst. Jetzt müssen die Kabel fürs Spitzenlicht und das Gleis an die Platine im Fahrgestell der Lok gelötet werden. Auch hier sollte man darauf achten, die Litzen so kurz wie möglich zu halten. Da das rote und das schwarze Kabel noch hinter zum Tender gezogen werden sollen, wird die Isolierung mit den Fingernägeln etwas abgezogen ohne das Kupfer zu durchtrennen. Die Litze wird etwas verdrillt und umgeknickt, so lötet es sich leichter als mit zwei einzelnen Kabeln an. Danach kann die Lok wieder komplett montiert werden.
Im letzten Schritt wird der Tender angeschlossen. Hierzu baut man die Platine wieder ein, längt die Kabel an der Lok passend ab (auch hier wieder möglichst kurz, aber man muss sie natürlich noch löten können) und verbindet sie mit den Lötpunkten. Aus leidiger Erfahrung empfehle ich die Lötstelle für das Schlusslicht (im Bild mit dem braunen Kabel) mit einem Stück Isolierband gegen den Motor zu isolieren. Jetzt kann der Tender wieder montiert werden. Nach dem Aufspielen des Soundprojektes (ich empfehle das von Henning) ist die Lok fertig für den Einsatz.
Hinweis: Nach einigem Herumprobieren habe ich jetzt gut funktionierende CVs für die Motoreinstellung gefunden. Das ist besonders wichtig, wenn man das Projekt von Henning aufspielt, die dort vorgegebenen CVs sind für das N-Modell leider überhaupt nicht geeignet. Ändert die CVs also auf folgende Werte: CV 9 = 99, CV 56 = 65 und CV 58 = 210.
Wie immer gilt: Nachmachen auf eigene Gefahr. Kesselzerknall, gebratene Stubentiger und ähnliche Unfälle gehen allein auf euer Konto :)
Viel Spaß beim Nachbauen und viel Erfolg!